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Gartenscheren

 



Der Garten eines Gärtners ohne die scharfen Klingen der Gartenschere, Astschere und Baumschere sieht aus, wie ein Pflanzen gewordener Struwwelpeter. Und nicht nur das, wer nicht regelmäßig Äste und Stängel kürzt, der riskiert weniger Blütenpracht und einen kleineren Ertrag des Gemüsegartens. Schnell werden die Pflänzchen von Krankheiten heimgesucht und das noch schneller, durch unsaubere Beschneidung.
Viele Noname-Produkte können kaum ohne ständiges Bearbeiten mit Schleifstein auskommen und setzen die Gesundheit der Sträucher, Blumen und Nutzpflanzen aufs Spiel. Und überhaupt ist das Herumschnippeln an Pflanzen eine Kunst für sich, die mit der richtigen Schere schlicht leichter von der Hand geht.

Über Gartenscheren

Sie sind der kleine Bruder der Astscheren und Baumscheren. Perfekt in die Hand sollten sie passen und bei jedem Schnitt ein Höchstmaß an Ergonomie bieten. Um jeden der zahllosen Schnitte im Garten ohne Anstrengung und mit gutem Gefühl bei der Arbeit zu setzen, ist zu beachten, wie weit sich die Griffschenkel öffnen. Kleine Hände genießen sie weniger offen, große hingegen können mehr Kraft auf weiter geöffnete bringen. Doch der Markt hat die Lösung und so lassen bestimmte Gartenscheren ein Einstellen der Griffschenkel zu, um sich in jede Hand zu schmiegen. Perfekt, wenn die Gartenarbeit mal wen anders trifft! Wer die Gartenschere in seiner Hand vergessen will, kann auf Modelle mit individuell anpassbaren Kunststoffschalen ausweichen, oder auf welche, die einen spitzen Komfort mit Rollgriffen ermöglichen.

Drauf achten: Nicht jede Gartenschere gibt’s für Rechts- sowie Linkshänder. Das also im Hinterkopf behalten, damit der Kauf kein Reinfall wird und es direkt ins Beet gehen kann.

Dann wäre da die Schneidtechnik: Zwischen Amboss und Bypass-Gartenscheren liegen Unterschiede für Verwendung und Sauberkeit des Schnitts. Bypass-Gartenscheren lassen Schnitte besonders präzise werden und eignen sich perfekt für empfindliche Pflanzen wie die Rose, deren Ästchen ohnehin besser von Kennern gestutzt sein wollen. Ihre Klingen gleiten aneinander vorbei – schneiden von oben und unten, versagen oftmals jedoch an Ästen mit größerem Durchmesser. Die Amboss-Gartenschere kappt auch kräftige Äste. Ihre Klinge trifft von oben auf eine stumpfe Schneidfläche, wodurch Pflanzen durch Quetschungen verletzt werden können. Deshalb gilt: Amboss-Gartenschere nur für Pflanzen, die von robuster Natur sind! Um das neue Gartenwerkzeug Jahr für Jahr zuverlässig einsetzen zu können, es seltener dem Schleifstein vorzuführen und Gartenarbeit nicht mit Krafttraining zu verwechseln, beachtet der Gärtner besser die Daumenregel – im wahrsten Sinnes des Wortes. Denn Äste, dicker, als der Daumen, können der Gartenschere Probleme bereiten.

Eine Verriegelung zu Zwecken der Sicherheit schützt die eigenen Hände und besonders die der Kleinen. Vorsichtiger Umgang mit Gartenscheren ist Grundvoraussetzung und inbegriffen ist das Arretieren der Klingen. Für den Kauf entscheidend sollte der Blockiermechanismus sein: Bequem mit einer Hand verriegelt, entsteht schnell eine Angewohnheit zu Diensten des Wohlergehens. Gestaltet sich das Sichern schwieriger, steigt das Verletzungsrisiko. Die zweite Hand zum Blockieren benutzen zu müssen unterbricht die Arbeit an den Pflanzen, kostet Zeit und wird schnell vernachlässigt, kann jedoch ebenso fix nach hinten losgehen. Gute Gartenscheren schneiden kilometerweise Ästchen und wer sich nicht scheut, ein bisschen tiefer in den Geldbeutel zu greifen, dem erweisen sie auch der nächsten Generation noch treue Dienste.

Scheren für zwei Hände: Astscheren und Baumscheren

Während Gartenscheren die kleineren Jobs im Grün übernehmen, erledigen Astscheren das Grobe. Der kräftige Gärtner durchtrennt Äste vom acht Zentimeter-Kaliber. Mit den langen Griffen wird kaum ein Muskel des Arms ausgelassen, beim Stutzen von Obstbäumen, verwachsenden Hecken, und anderem Tot-oder Grünholz. Ob Amboss-oder Bypass-Technik, entscheidet der Anwendungsbereich: Ein vergleichsweise massiver Zweig stellt kaum eine Herausforderung für Astscheren mit Amboss-Schneidtechnik dar. Ein paar Male neu angesetzt und der Ast ist bezwungen. Das Neuansetzen jedoch kostet Zeit und ist umständlich, das macht die Bypass-Modelle für kleinere Äste attraktiver. Ein kurzer, präziser Schnitt und weiter geht’s. Auch Astscheren kommen nicht ohne ein hohes Maß an Ergonomie aus. Damit der Spaßfaktor bei der Draußenarbeit nicht gen Keller sinkt, sollte die Astschere hervorragend in den Händen sitzen: Auf keinen Fall darf sie verrutschen. Wer dazu die Rechts- oder Linkshändigkeit nicht außer Acht lässt, auf Stabilität und leichte Bedienbarkeit wert legt, ist auf dem besten Weg, nicht enttäuscht zu werden. Ein Dealbreaker sind schwer erhältliche Ersatzteile, die das Leben der Astschere um Jahre verkürzen können. Ebenso wichtig: das Nachschärfen. Keine Klinge bleibt unberührt von stetigem Gebrauch und verliert sie irgendwann ihre Schärfe, sollte sie um Nu wieder einsatzbereit sein können. Mit Zahnrädern oder anderen Mechaniken zum Minimieren des Kraftaufwandes, Gummi-Dämpfungen in der Nähe des Astscheren-Kopfes und beschichteten Klingen ausgestattete Varianten lassen mit Leichtigkeit schneiden und liefern ein Plus an Komfort.

Baumscheren oder auch Schneidgiraffen

Das Erklimmen der Leiter bleibt erspart, Baumscheren erledigen die Beschneidung in bis zu vier Metern Höhe! Über ein Seil wird die clevere Mechanik in Gang gesetzt und der Kopf mit Schneidvorrichtung knipst am Ende eines langen Gestänges. Für unterschiedliche Höhen lassen sich viele Baumscheren-Modelle wie ein übliches Teleskop-Werkzeug einstellen. Trotz der komplexen Konstruktion beugen Leichtgewichte von Baumscheren den lahmen Armen und Muskelkater vor. Ist die Reichweite allerdings am Maximum, die Schneidgiraffe vollends ausgefahren, mag die Hebelwirkung für größere Anstrengung sorgen. So ausgefeilt die Kraftübersetzung auch sein mag, der Power direkt aus den Armen kann sie nicht das Wasser reichen. Baumscheren kapitulieren vor Ästen, die stärker, als vier Zentimeter sind. Ob Amboss- oder Bypass-Schneidtechnik spielt ebenso eine Rolle und so hält es sich, wie bei Astscheren. Ein nettes Feature: Baumscheren lassen sich nicht selten zu Obstflückern umrüsten – zweimal mehr kann die Leiter im Schuppen bleiben.